Ludwig II. - Schedule, Program & Tickets
Ludwig II.
Nach dem Film von Luchino Visconti
Ludwig II. nach der Filmvorlage von Luchino Visconti ist ein idealer Stoff nicht nur für das Theater, wo Abbildung und Neuerfindung der Welt so nah beieinander liegen, sondern auch für Bastian Kraft, der nach seiner furiosen Adaption von Oscar Wildes Dorian Gray, die seit ihrer Premiere 2010 über 150 mal begeisterte, nun wieder an der Burg inszeniert.
Der aristokratische Freigeist, Ästhet und Marxist Luchino Visconti, Erbe der Herzöge von Mailand, inszeniert 1972 als internationale Koproduktion mit enormem materiellen Aufwand das Leben und Sterben des „Märchenkönigs“ Ludwig II., letzter absoluter Souverän Europas, der sich der Politik verweigerte und lieber mit Künstlern als mit Ministern regierte, Traumschlösser baute und mit Wagners Hilfe die Kunst vor dem Zugriff durch die Politik retten wollte. Die Titelrolle spielt Viscontis Geliebter Helmut Berger, aufsteigender Star und Inbegriff des Hedonismus der 1970er Jahre. Romy Schneider, 1955 als Sissi zur Ikone wider Willen geworden, tritt noch einmal, ein viertes und letztes Mal, als Kaiserin Elisabeth vor die Kamera. Der Film wird so missverstanden wie einst sein Gegenstand und fällt deutscher Kulturbarbarei zum Opfer, wird nach Beanstandungen verständnisloser Kritiker und kunstferner Politiker zur Unkenntlichkeit und Unverständlichkeit entstellt.
Visconti, in seinen Obsessionen sowohl seinem romantizistischen Helden als auch dem monomanen Schöpfer des Tristan wesensverwandt, schafft mit Ludwig II. ein dunkel-schimmerndes Gesamtkunstwerk im Sinne Wagners über die Antithese von Ideal und Wirklichkeit, über das problematische Verhältnis von Kunst, Geld und Politik, den Künstler im Spannungsfeld von Anspruch, Erwartung und Kapitalisierung.
Gleichzeitig ist Ludwig II. eine sehr persönliche, vielfach gebrochene Reflexion über Identität und Rolle, Norm und Divergenz, über Mensch und Mythos: Der Mensch wird zum Kunstwerk, das Leben zur Kunst.
Änderungen vorbehalten.
Ludwig II. nach der Filmvorlage von Luchino Visconti ist ein idealer Stoff nicht nur für das Theater, wo Abbildung und Neuerfindung der Welt so nah beieinander liegen, sondern auch für Bastian Kraft, der nach seiner furiosen Adaption von Oscar Wildes Dorian Gray, die seit ihrer Premiere 2010 über 150 mal begeisterte, nun wieder an der Burg inszeniert.
Der aristokratische Freigeist, Ästhet und Marxist Luchino Visconti, Erbe der Herzöge von Mailand, inszeniert 1972 als internationale Koproduktion mit enormem materiellen Aufwand das Leben und Sterben des „Märchenkönigs“ Ludwig II., letzter absoluter Souverän Europas, der sich der Politik verweigerte und lieber mit Künstlern als mit Ministern regierte, Traumschlösser baute und mit Wagners Hilfe die Kunst vor dem Zugriff durch die Politik retten wollte. Die Titelrolle spielt Viscontis Geliebter Helmut Berger, aufsteigender Star und Inbegriff des Hedonismus der 1970er Jahre. Romy Schneider, 1955 als Sissi zur Ikone wider Willen geworden, tritt noch einmal, ein viertes und letztes Mal, als Kaiserin Elisabeth vor die Kamera. Der Film wird so missverstanden wie einst sein Gegenstand und fällt deutscher Kulturbarbarei zum Opfer, wird nach Beanstandungen verständnisloser Kritiker und kunstferner Politiker zur Unkenntlichkeit und Unverständlichkeit entstellt.
Visconti, in seinen Obsessionen sowohl seinem romantizistischen Helden als auch dem monomanen Schöpfer des Tristan wesensverwandt, schafft mit Ludwig II. ein dunkel-schimmerndes Gesamtkunstwerk im Sinne Wagners über die Antithese von Ideal und Wirklichkeit, über das problematische Verhältnis von Kunst, Geld und Politik, den Künstler im Spannungsfeld von Anspruch, Erwartung und Kapitalisierung.
Gleichzeitig ist Ludwig II. eine sehr persönliche, vielfach gebrochene Reflexion über Identität und Rolle, Norm und Divergenz, über Mensch und Mythos: Der Mensch wird zum Kunstwerk, das Leben zur Kunst.
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